Franz von Sales:

„Weihnachten ist der Tag, an dem die Engel das Paradies auf Erden suchen kommen, wohin es gewiss auch niedergestiegen ist in die kleine Höhle von Bethlehem.“ (DASal 7,34)

Das ist das im wahrsten Sinne des Wortes Ver-rückte an der Geschichte Gottes mit den Menschen. Bei der Menschwerdung Gottes ist der Himmel plötzlich nicht mehr im Himmel zu suchen, sondern auf der Erde. Und dieser Himmel präsentiert sich überraschend anders als wir meinen: Er findet sich in der kleinen Höhle von Bethlehem. Franz von Sales erkennt, was die Menschwerdung Jesu deutlich zum Ausdruck bringt: Das Paradies hat nichts mit Äußerlichkeiten zu tun. Ein schönes Haus, ein Auto, ein Computer, ein Swimmingpool und eine Jacht können die Hölle auf Erden sein, auch wenn sie allgemein den Himmel versprechen. Das paradiesische Glücksgefühl hat jedoch andere Ursachen. Gott wohnt dort, wo man ihn einlässt, sagt Martin Buber, und dort wo man ihn einlässt, sagt Franz von Sales, dort ist auch das Paradies. Die Gegenwart Gottes ist es also, die paradiesische Zustände schafft, und sonst nichts. Ohne Gott ist der Mensch nicht nur allein, er lebt auch in der Hölle, denn die Hölle ist dort, wo Gott nicht ist. Mit Gott jedoch wird jeder Ort, so gottlos und unhimmlisch er sich äußerlich auch zeigen mag, zum Paradies auf Erden. Die Engel wissen das, meint Franz von Sales, der Mensch muss immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden.

FRAGEN ZUM NACHDENKEN:

  • Wo suchst du deine Paradiese?
  • Wo meinst du jenes Glück zu finden, das wir paradiesisch nennen?
  • Lässt du Gott in dein Leben?

Mein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus,

in seiner Gegenwart erlebe ich das Paradies auf Erden.