9. TAG: Franz von Sales – Gott ganz hingegeben
Lobpreis zum Beginn:
V: Gott, Vater im Himmel, du hast uns in deiner grenzenlosen Güte in der Taufe als deine Kinder angenommen:
A: Lass uns nach dem Vorbild des hl. Franz von Sales dieser Gnade in dankbarer Freude entsprechen.
V: Herr Jesus Christus du hast uns in deine Nachfolge berufen:
A: Zeig uns am Beispiel des hl. Franz von Sales und nach seiner Lehre den Weg, dir in unserem Denken, Reden und Tun immer ähnlicher zu werden.
V: Gott Heiliger Geist, Herr und Lebensspender, du erneuerst das Angesicht der Erde, besonders durch dein Wirken in den Heiligen:
A: Schenke uns jene Glut der Liebe, die das Herz des hl. Franz von Sales erfüllte.
V: Seligste Jungfrau Maria, unsere himmlische Mutter, auf dich hat der hl. Franz von Sales kindlich vertraut:
A: Wir vertrauen unsere Bitten (hier kann das besondere Anliegen der Novene eingefügt werden) deiner Fürsprache an.
Betrachtung:
Die Liebe äußert sich nicht nur im Gebet, in dem sie „uns mit Begeisterung für Gott und mit innerem Feuer“ erfüllt, sondern, wenn sie echt ist, erfüllt sie uns auch „mit dem festen Entschluss, dem unbesiegbaren Mut und unbeirrbaren Gehorsam, die notwendig sind, um die Anordnungen des göttlichen Willens auszuführen“ (Theotimus 6, 1). Diese Tatliebe hat der hl. Franz von Sales vorbildlich vorgelebt.
Er kennt nicht nur den geoffenbarten Willen Gottes in den Geboten, Räten und Einsprechungen, dem wir gehorchen oder widerstehen können, sondern auch den Willen seines Wohlgefallens, den wir in den Ereignissen erkennen: in den Fügungen und Zulassungen der Vorsehung. „Betrachtet man das Leid an sich, kann man es gewiss nicht lieben; sieht man es aber in seinem Ursprung, d.h. in der göttlichen Vorsehung, im göttlichen Willen, dann ist es unendlich liebenswert“ (Theotimus 9, 8); denn „Gottes Wille ist immer Gottes Liebe.“ Die Tatliebe führt zur Ergebung und zum heiligen Gleichmut. „Die Ergebung zieht den Willen Gottes allem vor… Der Gleichmut aber steht über der Ergebung, denn er liebt nichts, außer aus Liebe zu Gott“ (Theotimus 9, 4).
Die Hingabe an den Willen Gottes befähigte Franz von Sales, auch in den schmerzlichen Augenblicken – wie beim Tod seiner Mutter – in echter Ergebung zu sagen: „Gott sei gebenedeit!“ Als kurz nach der Gründung der Heimsuchung die Mutter Chantal lebensgefährlich erkrankte, erwartete er den Ausgang der Krankheit in heiliger Gelassenheit; er war bereit, den Willen Gottes anzunehmen, auch wenn es ihm gefallen sollte, „sich mit unserem bloßen Versuch zu begnügen“.
„Als ich zum Bischof geweiht wurde,“ gestand er später, „nahm mich Gott mir selbst, um mich ganz für sich in Beschlag zu nehmen; dann aber gab er mich dem Volk, d.h. er hat mich so umgewandelt, dass ich künftig nicht mehr mir lebte,“ sondern für sein Volk. Das ist der tiefste Grund seiner Heiligkeit: die Ekstase der Tat oder des Lebens, „das in jeder Hinsicht außerhalb und über unserer natürlichen Verfassung steht“. Darin sieht er das Pauluswort (Gal 2, 20) erfüllt: „Ich lebe, doch nicht mehr ich, vielmehr lebt Jesus Christus in mir.“ Und er fügt hinzu: Das heißt „unser menschliches Leben aufgeben, um ein höheres Leben zu führen. Dieses neue Leben ist die Liebe. Das heißt aber nicht mehr menschlich leben, sondern übermenschlich.“ Das „muss eine ständige Entrückung sein, eine fortwährende Ekstase der Tat und des Wirkens“ (Theotimus 7, 6).
Antwortgebet:
A: Wie die strahlende Sonne, so leuchtet Franz von Sales in der Kirche.
V: Nach dem Vorbild des Sohnes Gottes war er dem Willen Gottes ganz hingegeben.
A: So leuchtet Franz von Sales in der Kirche.
V: Preist Gott, den allmächtigen Vater, und seinen Sohn, Jesus Christ, unseren Herrn, und den Heiligen Geist, der in unseren Herzen wohnt.
A: Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Vater unser …
Gebet:
Gütiger Gott, du hast den heiligen Franz von Sales dazu berufen, als Bischof und Lehrer allen alles zu werden. Hilf uns, sein Beispiel nachzuahmen und den Brüdern und Schwestern zu dienen, damit durch uns deine Menschenfreundlichkeit sichtbar wird. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.