Franz von Sales:

„Unsere Faulheit richtet uns zugrunde, sie ist schuld daran, dass wir immer sagen: ‚Morgen fange ich an, mich zu bessern.’ Ja, warum denn nicht sofort anfangen, warum nicht jetzt, da Gott uns lockt und drängt?“ (DASal 2,55)

Der Jahreswechsel ist die Zeit der guten Vorsätze. Mit dem neuen Jahr werde ich … das und das tun, das und das nicht tun, das ändern, das neu beginnen. Am 2. Januar gehören dann meist die guten Vorsätze schon wieder der Vergangenheit an, zum einen, weil der Weg zur Hölle, wie das Sprichwort sagt, mit vielen guten Vorsätzen gepflastert ist, also: weil wir uns zuviel oder das Falsche vornehmen und damit überfordern. Zum anderen, weil der Jahreswechsel eine gute Ausrede ist. Mit dem neuen Jahr fange ich an, mich zu bessern – bis dahin aber kann noch alles so bleiben wie es ist. Und ist das neue Jahr vorbei, na, dann hat es eben wieder nicht geklappt und ich brauche mich erst wieder im nächsten Jahr damit beschäftigen. Für Franz von Sales offenbart sich hier eine besonders tückische Art der Faulheit und rät, wie wieder ein Sprichwort sagt: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“ Jeder Tag also ist ein neuer Anfang und jeden Tag kann ich dazu nutzen, an mir zu verändern, wozu Gott mich lockt und drängt. Und wenn ich es nicht schaffe, dann ist das noch lange kein Grund, das Problem wieder auf die lange Bank zu schieben, denn: der nächste Tag bietet schon wieder eine neue Chance. Jetzt kann ich also damit anfangen, meine Vorsätze zu verwirklichen, und jeden Tag neu und immer wieder. Dazu braucht es keinen Jahreswechsel.

FRAGEN ZUM NACHDENKEN:

  • Welche Vorsätze hast du, die du gerne verwirklichen möchtest?
  • Ist dir klar, dass du jeden Tag neu damit beginnen kannst?
  • Wie geht es dir damit, wenn du deine Vorsätze nicht verwirklichen kannst?

Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus!

Jeden Tag schenkt er mir einen Neuanfang.