1. TAG: Franz von Sales – der liebenswürdige Heilige

Lobpreis zum Beginn:
V: Gott, Vater im Himmel, du hast uns in deiner grenzenlosen Güte in der Taufe als deine Kinder angenommen:
A: Lass uns nach dem Vorbild des hl. Franz von Sales dieser Gnade in dankbarer Freude entsprechen.
V: Herr Jesus Christus du hast uns in deine Nachfolge berufen:
A: Zeig uns am Beispiel des hl. Franz von Sales und nach seiner Lehre den Weg, dir in unserem Denken, Reden und Tun immer ähnlicher zu werden.
V: Gott Heiliger Geist, Herr und Lebensspender, du erneuerst das Angesicht der Erde, besonders durch dein Wirken in den Heiligen:
A: Schenke uns jene Glut der Liebe, die das Herz des hl. Franz von Sales erfüllte.
V: Seligste Jungfrau Maria, unsere himmlische Mutter, auf dich hat der hl. Franz von Sales kindlich vertraut:
A: Wir vertrauen unsere Bitten (hier kann das besondere Anliegen der Novene eingefügt werden) deiner Fürsprache an.

Betrachtung:
„Die Gestalt des hl. Franz von Sales gehört nicht zu denen, die man in begrenzten Horizonten festhalten kann. Sie erhebt sich vor unserem Geist hoch und klar, höher als die Berge seines Savoyen, klarer als der Himmel, der sich in den blauen Wassern des kleinen Sees von Annecy spiegelt… In der Tat, der hl. Franz von Sales war der liebenswürdigste unter den Heiligen, und Gott sandte ihn in die Welt in einer Stunde der Trübsal.“
Damit spricht der hl. Papst Johannes XXIII. aus, was schon die Zeitgenossen des hl. Franz von Sales am meisten beeindruckte. Seine unaufdringliche Freundlichkeit überwand allmählich das Misstrauen der eingeschüchterten Menschen im Chablais. Seine langmütige Güte im Beichtstuhl zog gerade die Armen und die an, die der religiösen Praxis entfremdet waren. Durch seine liebenswürdige Geduld konnte er zahllose Streitfälle schlichten und die Verfeindeten miteinander versöhnen. „Mit einem Löffel voll Honig fängt man mehr Fliegen als mit einem Fass voll Essig“, sagte er selbst. Persönliche Angriffe und Beleidigungen ertrug er mit unerschütterlicher Gelassenheit. Als er auf der Straße einem böswilligen Verleumder begegnete, sagte er: „Selbst wenn Sie mir ein Auge ausgerissen hätten, würde ich Sie mit dem anderen freundlich anschauen.“
Es gab allerdings damals und bis heute manche, die in seiner Güte eine unmännliche Schwäche, in seiner Sanftmut eine glückliche Veranlagung, in seiner Freundlichkeit eine berechnende Taktik sahen. In Wahrheit ist sie eine in der Nachfolge Jesu beharrlich eingeübte Tugend. „Wer dem Nächsten mit dem Segen der Milde begegnet,“ sagt er, „wird der vollkommenste Nachfolger Unseres Herrn sein;“ und „Das ist eigentlich alles: ein sanftes Herz gegenüber dem Nächsten und ein demütiges Herz gegenüber Gott.“

Antwortgebet:
A: Wie die strahlende Sonne, so leuchtet Franz von Sales in der Kirche.
V: Er war der liebenswerteste unter den Heiligen, Gott sandte ihn in die Welt in einer Stunde der Trübsal.
A: So leuchtet Franz von Sales in der Kirche.
V: Preist Gott, den allmächtigen Vater, und seinen Sohn, Jesus Christ, unseren Herrn, und den Heiligen Geist, der in unseren Herzen wohnt.
A: Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Vater unser …

Gebet:
Herr, unser Gott, entzünde in unseren Herzen das Feuer des Heiligen Geistes. Lass in uns jene Güte wachsen, die den heiligen Franz von Sales so liebenswert gemacht hat. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Im Video liest P. Herbert Winklehner OSFS den Betrachtungstext und das Gebet: