Franz von Sales:

„Stellen Sie sich vor, Sie sehen den heiligen Josef und die seligsten Jungfrau vor ihrer Entbindung in Bethlehem ankommen und überall eine Herberge suchen, ohne jemanden zu finden, der sie aufnehmen wollte. Ach, welche Verachtung der Herrlichkeiten der Welt hat uns der göttliche Erlöser gelehrt!“ (DASal 12,215)

Antoine de Saint-Exupery hat uns im „kleinen Prinzen“ etwas Wichtiges gelehrt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt dem Auge unsichtbar.“ Ähnliches können wir auch in der Tatsache entdecken, dass Christus auf die Herrlichkeiten der Welt verzichtet hat, als er auf die Erde kam und in ihr lebte. Er wusste, dass diese Herrlichkeiten nicht das Wesentliche des Lebens ausmachen. Jesus hatte keinen Blick für Äußerlichkeiten, sein Blick traf das Innerste des Menschen, sein Herz. Die Welt konnte damit wenig anfangen. Von Anfang an war Jesus ein Außenseiter. Für ihn gab es nicht nur keine Herberge, nicht einmal der Ort, wohin er sein Haupt beim Schlafen legt, so wird er später sagen, konnte er sein Eigen nennen (Mt 8,20). Das Wort kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf, so lesen wir im Johannes-Prolog (1,11). Dort jedoch, wo die Sicht des Herzens zählt und nicht der äußere Blick des Auges, dort wurde Jesus aufgenommen: bei Josef und Maria, bei den Hirten, den Sterndeutern, den Blinden und Lahmen, den Zöllnern und Sündern, den Fischern und Ehebrechern. Dort, wo dein Herz sieht, öffnest du dich für Gott, weil das Wesentliche dem Auge unsichtbar bleibt. Nicht umsonst hat Franz von Sales seiner Johanna von Chantal geraten, den Namen Jesu nicht auf ihre Brust sondern in ihr Herz zu schreiben (DASal 5,89f).

FRAGEN ZUM NACHDENKEN:

  • Wie betrachtest du deinen Glauben: mit den Augen oder mit dem Herzen?
  • Was ist für dich in deinem Leben wesentlich?
  • Lässt du Gott in dein Herz?

Mein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus,

der mich mit seinem Herzen siehst.