Franz von Sales:

„Bewundernswertes Schweigen des göttlichen Kindes. Die anderen Kinder sprechen nicht, weil sie nicht können, er dagegen, weil nicht die Zeit zu sprechen, sondern zu schweigen ist.“ (DASal 9,159)

Advent und Weihnachten, die stillste Zeit im Jahr … Manchmal kostet uns dieser bekannte Slogan nur ein müdes Lächeln. Die Wirklichkeit spricht eine andere Sprache: Hektik, Stress, Lärm, Unruhe. Trotzdem lebt in uns die Sehnsucht nach Stille und wir haben es gern, wenn uns die stillste Zeit im Jahr dazu aufmuntert, auch wirklich still zu werden, der Ruhe Raum zu geben. Das bewundernswerte Schweigen des göttlichen Kindes verleitet auch Franz von Sales zu dieser Sehnsucht. Jetzt ist nicht die Zeit zu sprechen, sondern zu schweigen. Je länger Franz von Sales lebte, um so mehr spürte er in sich diese Sehnsucht nach Ruhe. Er wollte sich in eine Einsiedelei in den Bergen um Annecy zurückziehen, dort den fallenden Schnee betrachten und Gott mit dem Rosenkranz und der Schreibfeder dienen. Ganz still, ganz schweigend, ganz in Gott gesammelt. Es kam nie dazu, weil es sein Arbeitsalltag nicht zuließ. Dennoch gönnte er sich in den letzten Jahren seines Lebens immer öfter Stunden der Stille. Am Abend zum Beispiel oder bei seinen Besuchen in Klöstern, in denen er länger blieb als notwendig war, um sich eben neben seinen Pflichten auch ein paar Tage Ruhe zu gönnen. Einsamkeit und Stille können töten, wenn sie nur Leere in sich haben, sie können jedoch zur Quelle neuer Kraft und Freude werden, wenn sie mit der Gegenwart Gottes gefüllt sind.

FRAGEN ZUM NACHDENKEN:

  • Gönnst du dir gerade jetzt in der Adventszeit auch Zeiten der Stille?
  • Was kannst du tun, damit Stress und Hektik in deinem Leben nicht überhand nehmen?
  • Nimmst du dir heute eine Stunde Zeit, um in Stille die Gegenwart Gottes zu genießen?

Mein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus,

der mich zur Ruhe und Stille in seiner Gegenwart ermutigt.