Franz von Sales:

„Bei den Tieren liegend, erträgt Jesus gern ihr Schnauben. Außerdem liebt er diese Tiere, weil das eine das Joch trägt, das andere Lasten, das eine mühselig ist, das andere beladen. Daher: Kommt zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken (Mt 11,28).“ (DASal 9,159)

Eine wunderbare Idee, die Franz von Sales hier eingefallen ist. Das Bild des Ochsen und des Esels verbinden sich mit dem Wort Jesu: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen … Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht“ (Mt 11,28.30). Der Ochse wird zum Symbol des Joch-Trägers, der Esel das Bild des Lasten-Trägers. Schon als Kind, so Franz von Sales, verwirklicht Jesus, was er später verkünden wird: Die Mühseligen und Beladenen werden in seiner Gegenwart Ruhe finden. Gott lädt uns ein, mit unseren Lasten zu ihm zu kommen. Er erträgt unser Klagen, Stöhnen und Schnauben. Es ist also bei weitem nicht so, dass unser Gott von all unseren Leiden nichts wissen will. Im Gegenteil: Wir dürfen zu ihm kommen und ihm davon erzählen. Und das kann sehr wohltuend sein, vor allem, wenn man sonst niemanden hat, bei dem man seine Sorgen loswerden kann. Gott will nicht nur unseren Lobpreis, er möchte auch unsere Klagen. Franz von Sales schrieb an Johanna von Chantal: „Ich heiße es gut, dass Sie dem guten Heiland Ihr Leid klagen, aber liebevoll und ohne Ungestüm“ (DASal 5,74). Das Bild des Kindes im Stall mit Ochs und Esel beschreibt die gleiche Aussage auf sehr romantische Weise, es trifft jedoch einen Kern unsere Beziehung zu Gott: Er hört zu und lindert unseren Schmerz.

FRAGEN ZUM NACHDENKEN:

  • Welches Leid bedrückt dich?
  • Erzählst du in deinen Gebeten Gott von deinen Lasten?
  • Glaubst du daran, dass Gott dir Ruhe verschaffen kann?

Mein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus!

Er hört mir zu, auch wenn ich klage.