Franz von Sales:

„Seht doch, wie arm Jesus ist. Armut der Wohnung, Armut der Kleidung, Armut der Nahrung. Er nennt nichts sein Eigen. Niedrigste Armut. Nackt ist er auf Erden erschienen.“ (DASal 9,159)

Gottes Solidarität mit den Armen ist ihm im wahrsten Sinne des Wortes in die Wiege gelegt. Für Franz von Sales ist dabei der Gedanke besonders wichtig, dass Gott diesen Weg ganz bewusst und freiwillig gewählt hat. In seiner Allmacht hätte er auch anders gekonnt: Geboren im Luxus, als erstgeborener Prinz in einem reichen Schloss, umrahmt von Gold, umwickelt von feinstem Linnen. Doch Gott entschied sich anders. Er wählte ein einfaches Mädchen aus dem Volk zu seiner Mutter, einen Handwerker zu seinem Vater, er entschied sich für eine Geburt in Armut, nackt und wehrlos. Er wollte heimatlos und ausgestoßen sein Leben auf dieser Welt beginnen. Gott wurde nicht nur den Menschen gleich, er erniedrigte sich noch mehr, er wurde zum Sklaven der Menschen (Phil 2,6-11). Das ist ein besonderes Zeichen: Gott ist auf der Seite der Armen, der Ausgestoßenen, der Heimatlosen, der Niedrigsten. Und es ist eine besondere Botschaft an alle, die Christus folgen: Euer Platz ist nicht bei den Reichen, sondern bei den Armen. Die Option für die Armen gehört zum Wesentlichen des christlichen Glaubens, ob uns das schmeckt oder nicht. Weihnachten fördert in uns das soziale Bewusstsein. Es gibt eine Menge Hilfsaufrufe und Spendenaktionen. Millionen werden dabei umgesetzt und das ist gut, aber: dient die Spende nur zur Beruhigung des schlechten Gewissens, dann ist das zu wenig. Zur Solidarität mit den Armen gehört ein wenig mehr.

FRAGEN ZUM NACHDENKEN:

  • Gefällt dir ein Gott, der die Armut gewählt hat?
  • Darfst du also nicht mehr reich sein, weil Gott arm ist?
  • Welche Zeichen setzt du, um Gottes Solidarität mit den Armen zu verwirklichen?

Mein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus,

der sich auf die Seite der Armen stellt.