Franz von Sales:

Gott wollte den Wechsel der Jahreszeiten: auf den Sommer sollte der Herbst, auf den Winter der Frühling folgen, damit wir einsehen, dass in diesem Leben nichts von Bestand, nichts ‚von Dauer’ (Koh 2,11) ist und alles Zeitliche ständig in Fluss, den Veränderungen und dem Wechsel unterworfen.“ (DASal 2,50)

Im Buch Kohelet steht nicht nur, dass nichts von Dauer ist, „alles Windhauch“ (Koh 1,2), sondern auch, dass alles seine Zeit hat (Koh 3,1-8). Es gibt eine Zeit zum Lachen und eine Zeit zum Weinen, zum Säen und zum Ernten, zum Gebären und zum Sterben. Für Franz von Sales sind diese Zeiten nicht Zufall, sondern Plan Gottes. Damit will Gott uns aber nicht nur zeigen, dass er alles wohl geordnet hat, den Rhythmus von Tag und Nacht, Woche, Monate, Jahre, Jahreszeiten, sondern dass dieses Leben in der Zeit auch vergänglich ist. Dieses Leben in der Zeit hat nicht Bestand, es fließt dahin, wohlgeordnet zwar, aber es wird einmal vorbei sein und einfließen in die Ewigkeit, wo es keine Zeit mehr gibt, daher auch keine Vergangenheit mehr, keine Gegenwart und keine Zukunft. Dann wird alles im Jetzt verankert sein und nichts wird mehr vergehen. Erneut zeigen uns die Gedanken des hl. Franz von Sales, wie sehr er davon überzeugt ist, dass der Mensch ohne Gott auf schwankendem Boden steht. Gott allein garantiert jenen Halt, der uns im Strudel der Zeit nicht untergehen lässt. Gott allein ist auch das Ziel, das wir bei aller Wechselhaftigkeit der Zeiten nicht aus den Augen verlieren dürfen. Am Jahresende halten wir Rückblick und Ausblick. Franz von Sales rät uns an dieser Stelle: Übergib die Vergangenheit dem Göttlichen Erbarmen, überlasse die Zukunft der göttlichen Vorsehung, was dich kümmern soll, ist das hier und jetzt und heute – jeden Tag.

FRAGEN ZUM NACHDENKEN:

  • Wie ist das vergangene Jahr gelaufen? Kannst du es dem göttlichen Erbarmen übergeben?
  • Ist dir klar, dass dein Leben auf die Ewigkeit zusteuert?
  • Ist Gott der sichere Halt im Strudel deines Lebens?

Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus!

Meine Zeit liegt in seinen Händen.