6. TAG: Franz von Sales – Lehrer der Gottesliebe

Lobpreis zum Beginn:
V: Gott, Vater im Himmel, du hast uns in deiner grenzenlosen Güte in der Taufe als deine Kinder angenommen:
A: Lass uns nach dem Vorbild des hl. Franz von Sales dieser Gnade in dankbarer Freude entsprechen.
V: Herr Jesus Christus du hast uns in deine Nachfolge berufen:
A: Zeig uns am Beispiel des hl. Franz von Sales und nach seiner Lehre den Weg, dir in unserem Denken, Reden und Tun immer ähnlicher zu werden.
V: Gott Heiliger Geist, Herr und Lebensspender, du erneuerst das Angesicht der Erde, besonders durch dein Wirken in den Heiligen:
A: Schenke uns jene Glut der Liebe, die das Herz des hl. Franz von Sales erfüllte.
V: Seligste Jungfrau Maria, unsere himmlische Mutter, auf dich hat der hl. Franz von Sales kindlich vertraut:
A: Wir vertrauen unsere Bitten (hier kann das besondere Anliegen der Novene eingefügt werden) deiner Fürsprache an.

Betrachtung:
„Frömmigkeit ist nichts anderes als geistliche Gewandtheit und Lebendigkeit. Sie lässt die Liebe in uns oder uns in der Liebe tätig werden in rascher Bereitschaft und Freude;“ sie „ist eine höhere Stufe der Liebe.“ Diese Feststellung im ersten Kapitel der „Philothea“ hat Franz von Sales in der „Abhandlung über die Gottesliebe“ (Theotimus) theologisch begründet und bis zu den höchsten Stufen der Mystik ausgeführt.
Grundlage seiner Lehre ist, im Gegensatz zur pessimistischen Lehre Calvins, das optimistische Gottes- und Menschenbild. Das Wesen Gottes ist Liebe, der innergöttliche Lebensstrom. Ihr ist es eigen, auszuströmen und sich mitzuteilen. Darum hat Gott die Welt als Offenbarung seines Wesens und als ihre Krönung den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen.
Dadurch steht der Mensch in innerer Beziehung zu Gott und hat von Natur aus die Neigung, Gott über alles zu lieben. „Der Mensch ist die Vollendung des Weltalls, der Geist die Vollendung des Menschen, die Liebe die Vollendung der Liebe. Deshalb ist die Gottesliebe das Ziel, die Vollendung und Krönung des Weltalls“ (Theotimus 10, 1).
Aus Liebe hat Gott sich in der Person des Mensch gewordenen Wortes mit der menschlichen Natur vereinigt. Durch die heiligmachende Gnade – Franz von Sales nennt sie die heilige Liebe -, die uns zu Gliedern seines mystischen Leibes macht, werden wir des göttlichen Lebens teilhaft und fähig zur Antwort der Liebe. „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns verliehen wurde“ (Röm 5, 5).
„Worin besteht die Vollkommenheit? Es ist sicher, dass sie in der heiligen Liebe besteht, die die Liebe zu Gott und zum Nächsten umfasst. Trotzdem nennt man nach allgemeiner Auffassung nicht alle vollkommen, die die heilige Liebe besitzen, sondern nur jene, die sie in erhabenem und vorzüglichem Grad besitzen, d.h. jene, die eine hervorragende Gottes- und Nächstenliebe haben“ (DASal 12, 172).

Antwortgebet:
A: Wie die strahlende Sonne, so leuchtet Franz von Sales in der Kirche.
V: Durchdrungen von der Güte Gottes, wurde er zum Lehrer der Liebe.
A: So leuchtet Franz von Sales in der Kirche.
V: Preist Gott, den allmächtigen Vater, und seinen Sohn, Jesus Christ, unseren Herrn, und den Heiligen Geist, der in unseren Herzen wohnt.
A: Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Vater unser …

Gebet:
Allmächtiger und barmherziger Gott, durch die Predigt und das Zeugnis des heiligen Franz von Sales hast du vielen Menschen deinen Sohn als Erlöser geoffenbart. Höre auf seine Fürsprache und festige uns im Glauben zum Lob und zur Ehre deines Namens. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Im Video liest Frau Claudia Widter den Betrachtungstext und das Gebet: