Franz von Sales:

„Unsere Seelen sollen nicht aus sich heraus, sondern in sich hinein ein Kind gebären, ein edles und schönes Kind, wie man es lieblicher nicht wünschen kann; Jesus soll in uns geboren werden. Er soll in uns Gestalt gewinnen.“ (DASal 5,51)

Die Beziehung zwischen Johanna von Chantal und Franz von Sales gilt in der Kirchengeschichte als Musterbeispiel heiliger Freundschaft. Franz selbst nennt ihre gegenseitige Liebe einmal „weißer als der Schnee und reiner als die Sonne“ (DASal 5,93) – eine Liebe, die Gott selbst in ihre Herzen gelegt hat. Vor allem war es keine Liebe, die an der Oberfläche stehen blieb, den anderen auf Distanz hielt, sondern in die Tiefe ging, bis hinein in die Seele. So sollte sich auch unsere Beziehung zu Gott entwickeln. In der Menschwerdung verbindet sich Gott voll und ganz mit dem Menschen. Vollkommener kann diese Verbindung nicht mehr sein. Mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele wird Gott eins mit dem Menschen und er wünscht sich, dass auch der Mensch sich ganz mit ihm verbindet. Oberflächliches Getue ist ihm nicht genug, Liebe auf Distanz mit Wenns und Abers ist ihm viel zu wenig. Er möchte ganz tief in uns ein Zuhause finden, in unserer Seele. Deshalb wünscht auch Franz von Sales: Jesus soll in uns geboren werden, in uns Gestalt gewinnen. Etwas Schöneres und Liebevolleres kann es für den Menschen nicht geben. Der Grund ist die Liebe selbst, die sich mit nicht weniger zufrieden gibt als mit dem ganzen Menschen.

FRAGEN ZUM NACHDENKEN:

  • Wie nahe lässt du Gott an dich heran? Hältst du ihn auf Distanz?
  • Möchtest du Gott in dein Leben einlassen?
  • Was kannst du tun, um Gott in dir lebendig werden zu lassen?

Mein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus,

dessen Liebe zu mir unendlich ist.