Franz von Sales:

„Man muss manchmal ein paar Schritte zurück machen, um dann besser vorwärts springen zu können. Ich habe oft die äußerste Ergebenheit des hl. Johannes des Täufers bewundert, der so lange in der Wüste, ganz nahe Unserem Herrn blieb, ohne sich zu beeilen, ihn zu sehen, ihn anzuhören und ihm nachzufolgen. Er wusste eben, dass dem Herrn dadurch am besten gedient war.“ (DASal 6,107)

Normalerweise ist das Vorwärtskommen im Leben das Wichtigste. Immer voran, ja nicht stehen bleiben, besser werden, wachsen, aufwärts, aufwärts, aufwärts. Gerade in der Wirtschaft hat sich dieses Prinzip zum Credo entwickelt. Die Umsätze müssen stetig steigen, tun sie es nicht, spricht man von Rezession, in der Wirtschaft ein angstmachendes Wort. Franz von Sales meint, um gut vorwärts zu kommen, soll man auch einmal ein paar Schritte zurück tun. Das gilt vor allem für den Fortschritt im religiösen Leben. Als exemplarisches Beispiel nennt er Johannes den Täufer. Dieser wusste, dass Jesus existiert, und er wusste auch, dass er der Sohn Gottes ist, auf den er so sehnsüchtig wartet. Er rennt ihm jedoch nicht nach, sondern bleibt zurück und wartet in der Wüste, bis Jesus zu ihm kommt. Manchmal sind auch wir im Glauben gefordert, stehen zu bleiben und zu warten, inne zu halten, zur Ruhe zu kommen, Pause zu machen, um Zeit zu haben, über die Fragen des Lebens und des Glaubens nachzudenken. Nenne es Besinnungstage oder Exerzitien … solche Zeiten können als Zeitverschwendung angesehen werden, als Lebens-Rezession, die nichts bringen. Tatsächlich sind sie jedoch Schritte in die Wüste, die notwendig sind, um wieder besser vorwärts springen zu können.

FRAGEN ZUM NACHDENKEN:

  • Wie läuft dein Alltag?
  • Ist dir bewusst, dass Zeiten des Innehaltens keine Zeitverschwendung sind?
  • Nimmst du dir Zeit zur Besinnung?

Mein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus!

Er gönnt mir Zeiten der Ruhe und Besinnung.