Franz von Sales:

„Seht, Christus kommt uns suchen; die Kirche lädt uns ein, ihn gut zu empfangen“ (DASal 9,142)

Teresa von Avila sagte einmal: „Gott ist so groß, dass er es wert ist, von uns ein Leben lang gesucht zu werden.“ Franz von Sales stimmt dem voll und ganz zu, er ist allerdings noch von etwas anderem überzeugt: Für Gott ist der Mensch so groß, dass Gott als Mensch auf die Erde kommt, um den Menschen zu suchen. In den Evangelien finden wir viele Beispiele, in denen dies bestätigt wird: die Gleichnisse vom verlorenen Schaf, der verlorenen Drachme oder dem verlorenen Sohn (Lk 15,1-32); Jesus, der gerade auf die Sünder, auf die Verlorenen zugeht und sie zur Umkehr und Nachfolge bewegt (vgl. Zachäus, Lk 19,1-10). Dieser Gedanke faszinierte Franz von Sales ganz besonders: Gott hat den Menschen zuerst geliebt und sich auf die Suche nach ihm gemacht. Die Suche des Menschen nach Gott ist eine natürliche Reaktion und Antwort auf diese Liebe, die Gott dem Menschen gibt. Im Grunde ist es schon ein Gebot der Höflichkeit, dass ich dem, der sich um mich bemüht, entgegenkomme. Jeder ist daher eingeladen, Gott gut zu empfangen. Es ist ja nicht irgendein Gott, sondern Christus, der uns suchen kommt. Er ist an unserem Wohl interessiert. Es ist ihm nicht egal, wie wir durchs Leben gehen, ob wir ans Ziel kommen oder ins Verderben rennen. Einem solchen Gott einen guten Empfang zu bereiten, ist nur recht und billig. Doch ist auch das nur eine Einladung, die die Kirche im Auftrag Gottes ausspricht, denn Gott respektiert unsere Freiheit: Bereitet dem, der euch sucht, einen guten Empfang.

FRAGEN ZUM NACHDENKEN:

  • Wie geht es dir mit dem Gedanken, dass Gott dich sucht?
  • Bist du bereit, dich finden zu lassen?
  • Was könntest du konkret tun, um Gott gut zu empfangen?

Mein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus,

der mich sucht, wenn ich verloren bin.