Franz von Sales:

„Wir müssen unsere Herzen wie der kleine Johannes vom wilden Honig, wie vom gewöhnlichen nähren; das heißt, alles in der Stadt wie auf dem Land für die hochheilige Liebe Gottes nutzbar machen.“ (DASal 5,132)

Es gehört zu den großen Themen der Lehre des hl. Franz von Sales, dass es nichts auf dieser Welt gibt, außer der Sünde, wo Gott nicht vorkommt. Gott ist überall, ihm kann daher auch überall gedient werden. Überall ist es möglich, heilig zu werden, also Gott zu suchen und zu finden. Franz von Sales hat mit dem Irrglauben aufgeräumt, dass Gott nur in den Kirchen und Klöstern zu Hause ist, dass man ihn nur dort gebührend ehren und ihm nur dort dienen kann. Alles, in der Stadt wie auf dem Land, kann der Mensch zu Orten Gottes und des Gottesdienstes machen. Und das wäre auch sein Auftrag: den Alltag heiligen, den Beruf heiligen, das Leben, dort, wo es stattfindet, in einen Gottesdienst verwandeln. Wie das geht, zeigt uns Johannes der Täufer in der Wüste, der sich vom wilden Honig ebenso nährt, wie vom ganz Gewöhnlichen. Das heißt: Das Besondere und das Gewöhnliche des Lebens sind gleich wichtig für unsere Beziehung zu Gott. Beides brauchen wir: die Mitternachtsmette zu Weihnachten ebenso, wie das Zähneputzen am Morgen, das Abendgebet ebenso wie ein lustiges Geburtstagsfest unter Freunden. Wichtig ist, dass unseren Herzen bewusst ist, dass in allem außer der Sünde die hochheilige Liebe Gottes zu uns Menschen lebendig ist.

FRAGEN ZUM NACHDENKEN:

  • Ist dir bewusst, dass auch das Zähneputzen Gebet ist?
  • Wie versuchst du deinen Alltag zum Gottesdienst zu machen?
  • Weißt du, dass überall Gottes Liebe lebendig ist?

Mein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus,

überall wo ich bin, in allem, was ich tue, zu aller Zeit.