HOCHFEST DER OHNE ERBSÜNDE EMPFANGENEN JUNGFRAU MARIA
Franz von Sales
„Wir nennen Maria schön, aber schön wie der Mond, der sein Licht von der Sonne empfängt, denn sie empfängt ihre Ehre von der ihres Sohnes: zuerst durch die Gnade ihrer unbefleckten Empfängnis, dann durch die Menschwerdung, als er ganz ihr Sohn wurde und sich in ihrem kostbaren Schoß barg. Dadurch wurde der Wohlgeruch so groß, dass keine andere Pflanze je einen solchen hat; ein Duft, der Gott so angenehm ist, dass die Gebete, die ihn angenommen haben, niemals zurückgewiesen werden und nie vergeblich sind. Aber die Ehre dafür fällt auf den Sohn zurück, von dem sie den Duft empfangen hat.“ (DASal 9,119)
Man mag zur Marienverehrung stehen, wie man will, Maria ist dennoch eine zentrale Figur in der Geschichte Gottes mit den Menschen. Ihr Ja zu Gott war wichtig, damit Gott Mensch werden konnte. Franz von Sales beschreibt Maria in den verzücktesten Bildern seiner barocken Welt, Bilder, mit denen wir heute oft nichts anfangen können. Für ihn ist diese „Schönheit“ Marias allerdings stets das Ergebnis der Ehre, die ihr von Gott geschenkt wurde, weil sie Ja zu ihm sagte und dieses Ja ihr Leben lang, trotz größter Schwierigkeiten, durchhielt. Wie der Mond das Licht der Sonne spiegelt, so spiegelt Maria in Vollendung die Liebe Gottes zu uns Menschen. Wenn wir also Maria verehren, dann verehren wir vor allem Jesus, den sie geboren hat, und Gott Vater, der sie so erschaffen hat, wie es seinem göttlichen Erlösungsplan am Geeignetsten erschien. In Maria wird deutlich, wozu Gott auf dieser Welt fähig ist, wenn wir seinen Plänen, so unverständlich und unlogisch sie auch sein mögen, nicht mit Ablehnung sondern mit Zustimmung begegnen. Das lehrt uns Maria vor allem: Sag Ja zu Gott, auch wenn du sein Handeln nicht begreifst.
FRAGEN ZUM NACHDENKEN:
- Welche Rolle spielt Maria in deinem Leben und Glauben?
- Ist dir bewusst, dass sie dir eine mächtige Fürsprecherin sein kann?
- Wie gehst du mit Gott um, wenn du ihn nicht verstehst?
Mein Herzensgebet durch den Tag:
Es lebe Jesus,
der Maria als seine Mutter erwählte.
