Neues Ausbildungshaus der Sales-Oblaten in Abidjan eingeweiht

Am Samstag, den 4. März 2017, wurde das neue Ausbildungshaus der afrikanischen Sales-Oblaten in Abidjan, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, eingeweiht. Die Weihe wurde vom apostolischen Nuntius der Elfenbeinküste, Erzischof Joseph Spiteri, durchgeführt. Anwesend waren Pater Aldino Kiesel OSFS, der Generalobere der Sales-Oblaten, und seine Generalräte, sowie Pater Bruno Lecoin OSFS, der Provinzial der Provinz Frankreich-Benin, samt seinen Provinzialräten, ebenso Mitbrüder aus Frankreich, Südafrika und Benin, Pfarrer, Ordensleute, Freunde und Professoren aus Abidjan, sowie Bauhandwerker (Arbeiter, Maurer, Maler, Elektriker, usw.), die beim Bau des Hauses mitgeholfen haben.

Derzeit leben zehn junge Sales-Oblaten dort und studieren an der benachbarten Theologischen Hochschule der Jesuiten. Ausbildungsleiter ist Pater Bernard de Clairvaux OSFS, der von Pater Maurice Riguet OSFS und Bruder Ferdinand Sokenou OSFS unterstützt wird. Es ist die erste Gemeinschaft der Sales-Oblaten in der Elfenbeinküste und ein Zeichen der Vitalität des salesianischen Lebens in Westafrika.

Das Antlitz Christi in jedem Menschen entdecken

Pater Aldino Kiesel, der Generalobere der Sales-Oblaten, ging in seiner Ansprache nicht nur auf die Entstehung des neuen Ausbildungshauses ein, sondern wies auch auf eine wesentliche Aufgabe der Sales-Oblaten hin. Hier seine Ansprache im Wortlaut:

„Es war einmal ein Bildhauer. Lange schnitzte er Tag für Tag an einem Stück Holz. Sein Sohn verfolgte neugierig, was der Vater da tat. Eines Tages erschien auf dem Stück Holz das Gesicht Jesu. Überrascht rief der Sohn aus: ‚Vater, wie konntest du wissen, dass er dort war?‘

In den letzten Jahren wurde viel Energie in das Projekt investiert, in Abidjan ein Ausbildungshaus zu bauen. Es gab einige Schwierigkeiten und einige Hindernisse wurden weggeräumt. Die Leitungen der Provinz Frankreich-Benin und des Generalates halfen zusammen, um dieses Projekt in die Tat umzusetzen.

Trotzdem liegt die wichtigste Arbeit nicht hinter uns, sondern steht noch bevor. Der Zweck dieses Ausbildungshauses besteht darin, das Antlitz Jesu in das Gesicht eines jeden Scholastikers zu schnitzen. Der Oblate, der Ausbildungsleiter ist, ist dazu berufen, ein Bildhauer zu sein. Wir wissen, was da zu machen ist. Es ist kein äußerliches Werk. Es geht darum, das Wort „Es lebe Jesus“ in das Herz eines jeden jungen Mannes, der sich in Ausbildung befindet, zu schreiben, damit die Menschen von jedem Oblaten, der seine Ausbildung in diesem Haus beendet und das Tor dieses Gebäudes verlässt, überrascht sind, in ihm das Antlitz Christi zu sehen.

Die Aufgabe des Schnitzens des Gesichtes Christi ist nicht nur die Verpflichtung des Ausbildungsleiters. Jeder Oblate, der Mitglied der Ausbildungsgemeinschaft ist, und jeder Mitbruder in Ausbildung ist berufen, an der Ausbildung der zukünftigen Oblaten mitzuwirken. Jeder soll dem anderen helfen, ein besserer Oblate zu werden. Das erfordert ein Leben des Gebetes und eine Beziehung, die für eine echte salesianische Freundschaft charakteristisch ist: Offenheit, Wahrheit und Liebe.

Ein wesentliches Element unserer Sendung ist es, das Antlitz Christi in jeder Person zu entdecken, der wir begegnen. Das bedeutet: Respekt, die Fähigkeit zuzuhören, hinter die Äußerlichkeiten zu blicken und ein Geist des Dienens. Eine solche Haltung ist eine beachtliche Hilfe, um in unseren Aufgaben als Oblaten erfolgreich zu sein.“