300 Jahre Kloster der Heimsuchung in Wien – Teil 2
Ein weiteres Mal feierte das Kloster der Heimsuchung in Wien ihr 300-jähriges Bestehen. Am Sonntag, 11. Juni 2017, dem Sonntag der Dreifaltigkeit, jubilierten die Schwestern mit dem Wiener Kardinal Christoph Schönborn. Außerdem wurde an diesem Tag des 200-jährigen Gründungstages der Wiener Universität für Musik und Darstellende Kunst gedacht, die seit 1988 einen Teil des Klosters gemietet haben. Im Rahmen des Festtages wurde dann auch das Buch „Das Kloster der Kaiserin. 300 Jahre Salesianerinnen in Wien“ präsentiert, das anlässlich des Jubiläums erstellt und die Geschichte des Klosters so wie der Schwestern der Heimsuchung dokumentiert. Die Sales-Oblaten waren durch Provinzial Pater Thomas Vanek OSFS vertreten, sowie durch Pater Herbert Winklehner OSFS, der auch Regionalassistent der deutschsprachigen Föderation der Heimsuchungsschwestern ist, und durch Pater Franz Aregger OSFS, Seelsorger in der Annakirche in der Wiener Innenstadt. Feierlich umrahmt wurden der Pontifikalgottesdienst und der anschließende Festakt von unterschiedlichen Musikerinnen und Musikern der Musikuniversität. Unter anderem wurde ein Magnificat, komponiert von Wolfram Wagner, uraufgeführt.
Bei aller Pracht, die geistliche Erfahrung nicht vergessen
Kardinal Schönborn betonte in seiner Predigt, dass bei aller Pracht, die an diesem Festtag sichtbar wird – die Pracht des Barock, die Pracht der Musik, die Pracht des Gotteshauses – die geistliche Erfahrung nicht vergessen werden darf, die unserem Glauben an den Dreifaltigen Gott innewohnt. Das Kloster der Heimsuchung stellt in Wien seit 300 Jahren einen großen spirituellen Schatz dar, in der diese tiefe Erfahrung gelebt, gebetet und mit tiefer Freude weitergeben wird.
Beim Festakt in den Räumen der Musikuniversität meinte er: „Wir sind in Österreich unglaublich privilegiert, wenn wir auf die jahrhundertealte Tradition des Zusammenwirkens von Kultur und Kirche schauen. Diese Geschichte der Kultur mit und in der Kirche ist wirklich einzigartig“.
Anlass, Danke zu sagen
Schwester Gratia Baier OVM, die Oberin des Heimsuchungsklosters, nahm diesen Jubiläumstag zum Anlass, Danke zu sagen: Dank an Gott, Dank an die heiligen Johanna Franziska von Chantal und Franz von Sales, Dank an die vielen Menschen, die in den letzten dreihundert Jahren und noch heute das Kloster unterstützten und unterstützen. Ihr Wunsch ist, dass Gott seinen Segen auch in Zukunft über das Kloster ausgebreitet lässt.
Ein Stück Frauengeschichte
Helga Penz, die Herausgeberin des Buches „Das Kloster der Kaiserin. 300 Jahre Salesianerinnen in Wien“, gab zum Abschluss des Festaktes einen Einblick in den reichen Inhalt dieses Werkes, an dem fünfzehn verschiedene Autorinnen und Autoren mitgearbeitet haben. Für sie ist die Geschichte des Ordens der Heimsuchung im Allgemeinen und die Geschichte des Wiener Klosters im Besonderen vor allem ein Stück Frauengeschichte innerhalb der Kirche. „Frauen bilden das Rückgrat der Kirche“, meinte sie wörtlich, „Sie sind zwar nicht immer sichtbar, liefern aber die wesentliche Stütze, Festigkeit und Halt.“ Das Buch ist im Buchhandel erhältlich: Helga Penz (Hg.), Das Kloster der Kaiserin. 300 Jahre Salesianerinnen in Wien, Michael Imhof Verlag, ISBN 978-3-7319-0330-0.
P. Herbert Winklehner OSFS