Vom Collège Clermont bis Sacré Coeur

Der heilige Franz von Sales (1567-1622) war im Laufe seines Lebens drei Mal in Paris: als Schüler im College Clermont (heute Lycée Louis-Le-Grand) von 1579-1588, bei seiner ersten diplomatischen Reise kurz vor seiner Bischofsweihe (1602) und bei seiner zweiten diplomatischen Reise 1619. Anlässlich seines 450. Geburtstages machten sich P. Provinzial Thomas Vanek OSFS, Novize Mario Bratek OSFS, Br. Peter Keller OSFS, Br. Hans Leidenmühler OSFS, P. Sebastian Leitner OSFS und P. Herbert Winklehner OSFS vom 22. bis zum 25. Mai 2017 auf nach Paris, um dort die Spuren des heiligen Franz von Sales zu entdecken.

Sie besuchten das Lycée Louis-Le-Grand, das ehemaligen Jesuitencollège Clermont, wo Franz von Sales in die Schule ging, sowie die Universität Sorbonne, wo er bereits theologische Vorlesungen besuchte. In der Kathedrale von Notre Dame hielt Franz von Sales 1602 das Requiem für den Fürsten Emmanuel von Lothringen, dem Herzog von Mercoeur. Und in der Sainte Chapelle, der Kapelle des französischen Königshauses, war Franz von Sales des Öfteren eingeladen, vor dem französischen Königshof zu predigen.

Die sechs Sales-Oblaten besuchten auch „Unsere Liebe Frau von der guten Erlösung“, jene Marienstatue, vor der Franz von Sales am Ende seiner „Krise von Paris“ (Jänner 1587) zum Gott der Liebe fand, dem man sich restlos anvertrauen kann. Diese Statue steht heute in der Kirche der Kongregation der Schwestern des heiligen Thomas von Villanova (1488-1555), da die ursprüngliche Kirche Saint-Etienne-des-Gres in der französischen Revolution zerstört wurde.

Ein weiterer Ort auf den Spuren des heiligen Franz von Sales in Paris war das Grab des heiligen Vinzenz von Paul (1581-1660), mit dem Franz von Sales Freundschaft schloss und dem er die Heimsuchungsschwestern von Paris anvertraute.

Ebenso auf dem Programm stand ein Besuch bei den Oblatinnen des heiligen Franz von Sales, die in Paris das „College und Lycee Therese Chappuis“ leiten, das Kloster der Schwestern von der Heimsuchung Mariens, wo man unter anderem die Originaltür des Bischofshauses des heiligen Franz von Sales findet, sowie die Pfarre Franz von Sales von Paris, eine Pfarrgemeinde mit etwa 12.000 Katholiken.

Besichtigt wurde auch die berühmte Basilika Sacré-Coeur, die dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht ist. Durch verschiedene Darstellungen von Franz von Sales, Johanna Franziska von Chantal und Margareta Maria Alacoque wird in dieser Kirche deutlich, dass die Wurzeln der Herz-Jesu-Verehrung bei Franz von Sales und der salesianischen Spiritualität liegen.

P. Herbert Winklehner OSFS