Die Saat fiel auf fruchtbaren Boden

Am Österreichischen Nationalfeiertag, 26. Oktober 2018, feierten die Oblatinnen des heiligen Franz von Sales ihr 120-jähriges Jubiläum als Ordensgemeinschaft in Österreich. Die Feier fand in ihrer Wiener Niederlassung, dem „Haus Genoveva“, im 8. Bezirk statt, wo die Oblatinnen ein Wohnheim für etwa 50 Schülerinnen und weibliche Lehrlinge verschiedener Nationen und Ausbildungswege leiten. An der Feier nahmen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter verschiedener salesianischer Gemeinschaften sowie jene Menschen teil, die mit den Oblatinnen verbunden sind.

1898 kamen die ersten Oblatinnen nach Wien

In ihrer Begrüßung wies die Leiterin des Hauses Genoveva, Schwester Johanna-Birgitta Knaus OSFS, auf die historischen Ursprünge hin. 1898 entsandte ihr Ordensgründer, der selige Louis Brisson, die ersten beiden Oblatinnen nach Wien. Der Wunsch ging von Gräfin Anna Goluchowska aus, die sich um die Bildung und Betreuung junger Mädchen in Wien sorgte. Diese Gräfin bemühte sich in den ersten Jahrzehnten sehr darum, dass die Oblatinnen in Wien ankommen und ihre Arbeit aufnehmen und weiterführen konnten.

Heute leben und wirken 29 Oblatinnen in Wien (5), Linz an der Donau (19) und Oberneukirchen. Weltweit wirkt die Ordensgemeinschaft, die etwa 350 Mitglieder zählt, außerdem in Frankreich, Italien, Schweiz, Namibia, Südafrika, Ecuador, Kolumbien und in den USA.

Eigene Festschrift veröffentlicht

Zum Jubiläum erschien auch eine Festschrift, die über die 120-jährige Geschichte der Oblatinnen in Österreich informiert. Diese Festschrift finden Sie >>>hier…

Ungebrochener Glaube an die Sendung für die jungen Menschen

Der Festmesse, in der für das Wirken Gottes in der Geschichte, der Gegenwart und der Zukunft gedankt und gebetet wurde, stand Pater Thomas Vanek OSFS, der Provinzial der deutschsprachigen Provinz der Oblaten des heiligen Franz von Sales vor. In seiner Ansprache bezog er sich auf das Evangelium vom Sämann, dessen Saat nicht nur auf fruchtbaren Boden fällt. So ist es auch mit dem Wirken aller, die in der Nachfolge Christi stehen. Niemand kann vorhersagen, welche Saat aufgeht und welche nicht. Was aber macht das 120-jährige Wirken der Oblatinnen trotzdem zu einer „Erfolgsstory“ bzw. zu einem „Evangelium“, also einer „Frohen Botschaft“? Es ist der ungebrochene Glaube an die Sendung, in diesem Land Österreich, in dieser Stadt Wien für junge Menschen dazusein und diesen göttlichen Sendungsauftrag mit Einsatz und Ausdauer zu leben. Für den Blick in die Zukunft ist es wichtig, Gottes Wirken in unserer Mitte zu erkennen und sich Gottes Gegenwart immer wieder bewusst zu machen. Dafür sind wir dankbar, daher feiern wir ein Jubiläum, darum blicken wir vertrauensvoll in die Zukunft, da wir wissen, dass Gott mitten unter uns gegenwärtig ist. Das genügt, um die Existenz einer Ordensgemeinschaft zu rechtfertigen.

Rosen für die ersten Persönlichkeiten

Zur Gabenbereitung wurden all jene Personen mit Namen genannt, die für das Entstehen des Werkes der Oblatinnen in Österreich wichtig waren und daher nicht vergessen werden dürfen. Für jeden Namen wurde eine Rose vor den Altar gestellt.

Am Ende der Messe bedankte sich Provinzial Pater Vanek besonders bei der Grafikstudentin Nicole Glasl, einer Bewohnerin des Hauses Genoveva, die für das 120-jährige Jubiläum der Oblatinnen eine eigene Grafik anfertigte.

Viele Begegnungen

Im Anschluss an den Dankgottesdienst konnte man sich in einem kleinen Rundgang intensiver über die Geschichte der Oblatinnen in Österreich und ihren gegenwärtigen Aufgaben informieren. Außerdem gab es zu essen und zu trinken und viele herzliche Begegnungen zwischen den Oblatinnen und ihren Gästen.

Beschlossen wurde der Feiertag mit einer gemeinsamen feierlichen Vesper unter der Leitung von Pater Herbert Macek OSFS. Und weil 120 Jahre mehr als ein Menschenleben sind, wurde das Jubiläum am nächsten Tag, 27. Oktober 2018, fortgesetzt und noch einmal gefeiert.

Weitere Informationen über die Oblatinnen des heiligen Franz von Sales findet man auf folgenden Internetseiten:

www.oblatinnen.at (Österreich)

www.maedchenwohnheim.at (Wien, Haus Genoveva)

www.sosfs.com (International)

P. Herbert Winklehner OSFS