Pater Willem Christiaans OSFS wird Bischof der Diözese Keetmanshoop, Namibia

Am Mittwoch, 7. Februar 2018, erreichte die Sales-Oblaten die freudige Nachricht, dass Pater Willem Christiaans OSFS von Papst Franziskus zum Bischof der Diözese Keetmanshoop, Namibia, ernannt wurde. Die Bischofsweihe wird am Samstag, 5. Mai 2018, in der Kathedrale von Keetmanshoop stattfinden. Damit tritt Pater Christiaans OSFS die Nachfolge von Bischof Philipp Pöllitzer OMI an, dessen Rücktritt aus Altersgründen am 21. Juli 2017 angenommen wurde.

Erster einheimischer Diözesanbischof

Pater Willem Christiaans OSFS wird damit der erste einheimische Bischof der Diözese Keetmanshoop. Er wurde am 12. Februar 1961 auf einer Farm in Gabis bei Karasburg geboren. Seit seiner Kindheit war er in Kontakt mit den Sales-Oblaten, die dort als Missionare tätig waren. Vor allem Pater Peter Graf OSFS (1905-1983) und Pater Edmund Fuchs OSFS (1929-2011) weckten in ihm das Interesse am Priester- und Ordensberuf. 1980, nach erfolgreichem Abschluss des Gymnasiums, trat Christiaans daher in das Postulat der Sales-Oblaten ein. 1982 begann seine einjährige Noviziatsausbildung, die er am 23. Januar 1983 mit der Ersten Profess, also dem erstmaligen Versprechen der Gelübde der Armut, des Gehorsams und der Ehelosigkeit abschloss. Nach dem Noviziat folgte das Theologiestudium am Theologischen Institut St. Joseph in Cedara in der Provinz KwaZulu-Natal an der Ostküste Südafrikas von 1983 bis 1988. Am 23. Januar 1988 versprach Christiaans dann die Ewige Profess bei den Sales-Oblaten und am 10. Dezember 1988 wurde er zum Priester geweiht.

Ausbildung und Ordensleitung

Nach der Priesterweihe war Pater Christiaans zunächst in der Ordensausbildung tätig. Von 1989 bis 1990 leitete er das Postulat der Sales-Oblaten und von 1991 bis 1992 war er als Scholastikatsleiter für jene Sales-Oblaten verantwortlich, die Theologie studierten.

1993 wurde er dann zum Regionaloberen der Region Keetmanshoop gewählt. Dieses Amt, das ihn in der weltweiten Kongregation der Sales-Oblaten auch international bekannt machte, bekleidete er bis 2005. Die Herausforderungen in diesen Jahren waren vor allem davon gekennzeichnet, dass Namibia seit 1990 von Südafrika unabhängig war und seinen eigenständigen Weg finden musste. Außerdem wurde immer deutlicher, dass Europa und Nordamerika keine weiteren Missionare nach Namibia schicken können, was eine neue Ausrichtung der Arbeit der Ordensgemeinschaft in Namibia zur Folge hatte.

In einem Interview, das Pater Christiaans in jener Zeit als Regionaloberer gab, formulierte er seinen Kirchentraum folgendermaßen: „Ich träume von einer Kirche, in der sich wirklich alle Menschen, egal welcher Herkunft, Rasse oder Religion, akzeptieren, in der wirklich alle Spannungen verschwinden, alle Menschen in Würde zusammenleben und miteinander fruchtbringend zusammenarbeiten. Ich wünsche mir, dass die Gefühle des Hasses, der Unterdrückung und des Schmerzes, den wir in den vielen Jahren der Apartheid erfahren mussten und den ich auch in mir selbst spüre, wenn ich an die Unterdrückungen in dieser Zeit denke, die ich selbst erfahren habe, dass diese Gefühle wirklich verschwinden. Vor allem die christlichen Gemeinden sollen für Menschlichkeit eintreten und den Wert aller Menschen deutlich machen und lebendig halten.“

Pfarrer, Generalvikar und Leiter des Päpstlichen Missionswerkes

2005 beendete Pater Christiaans seine dritte Amtszeit als Regionaloberer. Die Satzungen der Ordensgemeinschaft erlauben keine weitere Amtszeit, so wechselte Pater Christiaans in die Pfarrseelsorge. Von 2005 bis 2009 war er Pfarrer in der Herz-Jesu-Pfarre in Rehoboth, und von 2010 bis 2013 Pfarrer in Witkranz und in Stampriet. Von 2008 bis 2013 war er außerdem der Generalvikar der Diözese Keetmanshoop. 2013 wurde er dann zum Leiter des Päpstlichen Missionswerkes von Namibia ernannt und am 26. Juli 2017, nach dem Rücktritt von Bischof Philipp Pöllitzer, auch zum Diözesanadministrator der Diözese Keetmanshoop.

Seine erste Reaktion auf die Ernennung zum Bischof war Überraschung und Dankbarkeit. „Ich bin überrascht,“ meinte er wörtlich, „aber ebenso dankbar für die Ehre, die mir Papst Franziskus mit der Ernennung erwiesen hat.“ Außerdem hofft er auf eine gute Zusammenarbeit mit seinen diözesanen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mit den Ordensgemeinschaften, die in der Diözese Keetmanshoop tätig sind.

P. Herbert Winklehner OSFS