Salesianum bis auf den letzten Platz gefüllt

In der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche des Salesianums fand der traditionelle Festgottesdienst zum Franz-Sales-Fest am Sonntag, 26. Januar 2020, statt. Hauptzelebrant war Rektor P. Josef Prinz OSFS und Festprediger P. Josef Lienhard. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Chor „mittendrin“ unter der Leitung von Regina Michl. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es noch viel Gelegenheit zur Begegnung bei kräftiger Gulaschsuppe und süßen Kuchen.

Mit ganzem Herzen salesianisch

Eine bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche, Gottesdienstbesucher aller Generationen, auch junge Familien, Frauen, Männer, Kinder, die mitbeten und mitsingen, mit ganzem Herzen dabei sind. Ein seltenes Bild heute in der Kirchenlandschaft, doch in der Klosterkirche des Eichstätter Salesianums ist dies immer wieder Realität. Offenbar ist der Geist des heiligen Franz von Sales, der hier weht, der Grund dafür, dass hier viele Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche Glauben leben und erleben können, einen Glauben, der dem Leben Sinn gibt, der Freude macht und Heimat schenkt.

Ein Mystiker voller Liebe

Beim traditionellen Gottesdienst zum Franz-von-Sales-Fest – in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche – machte Festprediger P. Josef Lienhard dann auch deutlich, was diesen Geist des heiligen Franz von Sales ausmacht.

„Mystiker“ sei er gewesen und nicht „Moralist“, stellte er heraus, und zu dieser Haltung sei er gelangt, weil er selbst durch Krisen gegangen ist, Abgründe erlebt hat und doch wieder Fuß gefasst hat dadurch, dass er die Liebe Gottes erfahren konnte.  Die Liebe wurde so sein großes Thema, und in einer Zeit, in der religiöse Konflikte oft genug mit der Waffe gelöst wurden, stellte er heraus, dass er mit Liebe die Mauern des calvinistischen Genf erobern wollte.

Sein Umgang mit anderen Menschen war geprägt von Herzlichkeit – das Herz spricht zum Herzen- und sein guter Rat für den gottgefälligen Umgang miteinander war: „Das Gewöhnliche außergewöhnlich gut zu tun.“ Konkret gab Festprediger P. Lienhard den Ehemännern die Empfehlung, der Partnerin am Morgen einen Kuss zu geben und abends darauf zu achten, dass der Deckel auf die Zahnpastatube geschraubt ist.

Ein letztes, was für Franz von Sales wichtig war, war die Orientierung am Evangelium, dessen Lektüre P. Lienhard wärmstens empfahl. Und abschließend gab er noch einen Impuls, der nachdenklich macht: Sollten wir uns nicht viel mehr an dem Evangelium orientieren, um der Kirchenkrise wirksam zu begegnen, anstatt Beratungsfirmen zu beauftragen?

Begegnung mit Gott und untereinander

Die herzliche Atmosphäre aus salesianischem Geist war nicht nur in der Predigt spürbar, sondern im ganzen Gottesdienst, auch in der musikalischen Gestaltung durch den Chor „mittendrin“ unter der Leitung von Regina Michl, der immer auch zum Mitsingen animierte, was von den Gottesdienstteilnehmerinnen und –teilnehmern gern wahrgenommen wurde. Rektor P. Josef Prinz lud zum Schluss dann auch zur gemeinsamen Begegnung in den Räumlichkeiten des Salesianums ein, wo eine kräftige Gulaschsuppe und süße Torten auf die vielen Gäste warteten.

Raymund Fobes

Fotos: Raymund Fobes und Claudia Stock