Vor 150 Jahren, am 21. Dezember 1875, wurden die Oblaten des hl. Franz von Sales durch das päpstliche Dekretum laudis vom seligen Papst Pius IX. offiziell anerkannt. Aus diesem Anlass erteilte Papst Leo XIV. der Ordensgemeinschaft seinen Segen, den das Staatssekretariat schriftlich an den Generaloberen der Oblaten des hl. Franz von Sales, Pater Barry Strong OSFS, übermittelte. Hier ist der Wortlaut des Briefes:
„Die Liebe Christi im Alltag sichtbar machen“
Seine Heiligkeit Papst Leo XIV. hat mich gebeten, Ihnen und allen Oblaten des heiligen Franz von Sales anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Gründung Ihres Instituts, das am 21. Dezember gefeiert wird, herzliche Grüße zu übermitteln. Dieser Meilenstein lädt zur Dankbarkeit für die Vergangenheit, zur Klarheit in der Gegenwart und zu neuem Vertrauen in die Zukunft ein, zu der der Herr Sie weiterhin ruft.
Ihre Ursprünge liegen in der kirchlichen Erneuerung des 19. Jahrhunderts und in der pastoralen Vision des seligen Louis Brisson, der sich, aufmerksam für die sozialen Wunden seiner Zeit, besonders um die Arbeiter und jungen Frauen kümmerte, die von den Umwälzungen der industriellen Revolution betroffen waren. Ermutigt durch Papst Leo XIII. folgte Ihr Gründer großzügig dem missionarischen Ruf der Kirche und führte Ihre Kongregation über Frankreich hinaus in neue Länder und zu neuen Völkern. Die frühen Missionen, die schrittweise Anerkennung Ihrer Konstitutionen und die Ausweitung Ihrer apostolischen Präsenz zeugen von einer Treue, die mit Mut und Geduld gelebt wurde.
Getreu dem Wunsch des heiligen Franz von Sales nach einem religiösen Institut für Männer und geleitet von der Weisheit von Mutter Marie de Sales Chappuis OVM haben Sie sich bemüht, die Liebe Christi im Alltag sichtbar zu machen. Dieses salesianische Charisma ist heute besonders relevant, da die Kirche aufgerufen ist, Zeugnis abzulegen für eine Liebe, die geduldig und standhaft ist und Herzen und Gemeinschaften erneuern kann.
In Kontinuität mit diesem Erbe ermutigt Seine Heiligkeit Sie, in der Hoffnung dieses Jubiläumsjahres verwurzelt zu bleiben und die von Ihnen unternommene Aufgabe der Neugründung zur Erneuerung mit Zuversicht anzunehmen. Wie er in Dilexi Te in Erinnerung rief: „Eine Kirche, die der Liebe keine Grenzen setzt, die keine Feinde kennt, gegen die sie kämpfen muss, sondern nur Männer und Frauen, die sie lieben muss, ist die Kirche, die die Welt heute braucht“ (Nr. 120). Er betet, dass diese Liebe Ihr apostolisches Werk beleben, Ihr Gemeinschaftsleben stärken und Ihre Herzen für die Bedürfnisse der jungen und schutzbedürftigen Menschen öffnen möge.
Mit diesen Gefühlen erteilt der Heilige Vater allen Oblaten des heiligen Franz von Sales von Herzen seinen Apostolischen Segen als Unterpfand reichlicher himmlischer Gnaden.
Mit freundlichen Grüßen in Christus
Erzbischof Edgar Peña Parra, Staatssekretariat des Vatikans
