Mein Lieblingszitat des heiligen Franz von Sales

„Blühe, wo Gott dich hingepflanzt hat.“ (DASal 5,271)

Was bewegt mich im Ordensleben?

Wie und warum ich Oblate es hl. Franz von Sales und Priester geworden bin, erzähle ich sehr gerne.

Ich komme aus einem Dorf im südostindischen Bundesstaat Andhra Pradesh. Es heißt Ananthvaram und hat etwa viertausend Einwohnerinnen und Einwohnern. Unter der vorwiegend hinduistischen Bevölkerung leben rund dreihundertfünfzig katholische Familien. Zusammen mit meinen Eltern, meinen zwei Brüdern und drei Schwestern feierte ich in meiner Heimat ganz selbstverständlich regelmäßig die Sonntagsmesse mit und ich war auch Ministrant. Als ich acht Jahre alt war, fiel mir auf, dass meine Mutter jeden Tag den Rosenkranz betet und die Bibel liest. Ich fragte sie, warum sie jeden Tag betet? Darauf antwortete sie, dass sie dadurch Kraft von Gott bekommt. Diese Antwort hat mich ziemlich beeindruckt.

Meine beiden älteren Brüder gingen in einem katholischen Internat ins Gymnasium, meine jüngere Schwester und ich in ein staatliches Gymnasium. Meine beiden älteren Schwestern halfen nach der Grundschule meinen Eltern in der Landwirtschaft bei der Chilli- und Baumwollernte oder bei der Versorgung der Wasserbüffel. Nach der zehnten Klasse erzählte ich meinem älteren Bruder, dass ich Priester werden möchte. Er sprach daraufhin mit dem Diözesanpriester Thomas Salika, dem Rektor des Kleinen Seminars unserer Diözese in Guntur. Dieser Priester berichtete mir von der Ordensgemeinschaft der Oblaten des hl. Franz von Sales und der salesianischen Spiritualität. Von Franz von Sales hatte ich bereits durch die Missionare des hl. Franz von Sales gehört, die schon seit 1845 im Bundesstaat Andhra Pradesh arbeiten. Berühmt ist bei uns auch das Buch „Anleitung zum frommen Leben (Philothea)“. Dieser Bestseller des heiligen Franz von Sales wurde sogar in meine Muttersprache Telugu übersetzt und veröffentlicht.

Im Jahr 2000 bin ich dann zu den Oblaten des hl. Franz von Sales gekommen, wo ich noch mehr von Franz von Sales und seiner Spiritualität kennenlernte. P. Sebastian Leitner OSFS war mein erster Ausbildungsverantwortlicher und P. Josef Költringer OSFS, der heutige Provinzial der deutschsprachigen Provinz, war der Obere unseres Klosters und Ausbildungshauses von Samarpanaram in Bangalore, der Hauptstadt des südindischen Bundesstaates Karnataka. Am 31. Mai 2002 versprach ich dort das erste Mal die Gelübde der Armut, Ehelosigkeit und des Gehorsams. Ich studierte Philosophie und Theologie, und schließlich am 30. Jänner 2011 empfing ich das Sakrament der Priesterweihe. Danach war ich zunächst Kaplan, dann Ökonom und Assistent des Oberen im Kleinen Seminar der Sales-Oblaten in Salespuram im südindischen Bundesstaat Kerala. Von 2013 bis 2017 war ich Pfarrer der Pfarrgemeinde Unserer Lieben Frau von Fatima in Nidumukula in Andra Pradesh, wo ich unter anderem den Bau einer neuen Kirche mit Pfarrsaal organisierte. Anfang des Jahres 2018 kam ich schließlich nach Europa, und im Oktober 2018 nach Wien in die Pfarre Franz von Sales.

Ich bin glücklich, Priester der Sales-Oblaten zu sein. Von vielen Menschen höre ich: Die Sales-Oblaten sind hilfsbereit, sie verstehen die Menschen und respektieren andere Meinungen. Ich selbst erfahre in unseren Gemeinschaften Liebe und Fürsorge füreinander. Meine besonderen Lieblingszitate des heiligen Franz von Sales stammen aus seinen Briefen an die heilige Johanna Franziska von Chantal: „Blühe dort, wo Gott dich hingepflanzt hat“ (DASal 5,271) und „Alles aus Liebe, nichts aus Zwang“ (DASal 5,58).