Himmeroder Zisterzienserabt Johannes Müller Hauptzelebrant beim Franz-Sales-Fest in Eichstätt

Der Festprediger und Hauptzelebrant beim Franz-von-Sales-Fest in Eichstätt kam diesmal aus einem Mönchskloster bei Trier. Abt Johannes Müller ist Zisterzienser und seit 2014 Vorsteher der Abtei Himmerod in der Eifel. Aber er ist zutiefst salesianisch verwurzelt und mit den Sales-Oblaten verbunden.

Franz von Sales: der gütige Reformer

In seiner engagierten Predigt stellte er die entscheidenden Wesenszüge des Heiligen heraus – jedoch nicht ohne dabei auch auf eine Beziehung von Franz von Sales zu dem Zisterzienserorden hinzuweisen. Der Heilige hatte nämlich eine Verwandte mit Namen Louise de Ballon, die dem weiblichen Ordenszweig angehörte, aber mit dem recht lockeren Leben in ihrem Kloster wenig zufrieden war. So entschloss sie sich zur Gründung eines Reformklosters und bat ihren Verwandten um Hilfe. Und, so Abt Johannes, man wird wohl davon ausgehen dürfen, dass Franz von Sales hier nicht als „Scharfmacher“ mit Unerbittlichkeit und Strenge an die Sache herangegangen ist – vielmehr wird er wohl die Person des einzelnen im Block gehabt haben und mehr mit Milde denn mit Härte regiert haben.  Abt Johannes verriet auch, dass er als Vorsteher seines Klosters ebenfalls die Bedürfnisse des einzelnen für sehr wichtig halte und nicht erwarte, dass alle im Gleichschritt marschieren. Man entdecke da in ihm immer wieder den Sozialpädagogen, sagte er schmunzelnd.

Jesus war der erste Salesianer

Aber der Festprediger machte auch deutlich, dass dies der Weg Jesu gewesen sei  und stellte fest: „Jesus war der erste Salesianer.“ Und dieser Jesus sei auch darin maßgeblicher Wegweiser für die Zukunft der Orden. Entscheidend für die Qualität eines Klosters heute sei die Hingabe der Herzen , die dort gelebt wird, machte der Abt deutlich und brachte auch damit die Botschaft des heiligen Franz von Sales wieder als eine genuin jesuanische den Gottesdienstbesucherinnen und –besuchern in der voll besetzten Kirche des Salesianums nahe.

Der Gottesdienst wurde musikalisch wie schon so oft vom Chor „Mittendrin“ gestaltet und im Anschluss gab es wieder viel Gelegenheit zur Begegnung bei einer warmen Suppe und einem köstlichen Kuchenbuffet.

Raymund Fobes