Die Oblaten des Heiligen Franz von Sales im Salesianum Rosental in Eichstätt, Bayern, feierten am Sonntag, 28. Januar 2018, mit einer großen Gottesdienstgemeinde das Fest ihres Ordenspatrons Franz von Sales. Als Vertreter der Stadt Eichstätt war Altoberbürgermeister Josef Schmidramsl gekommen.  Die Zelebranten waren die Patres Hans-Werner Günther, Josef Lienhard, Bernhard Lauer, Winfried Kruac, Stefan Weig, Edmund Onah aus Algerien und Domkapitular Franz Mattes.

In seinem relativ kurzen Leben (1567 bis 1622) erfuhr Franz von Sales die Höhen und Tiefen. Dabei spürte er die Liebe Gottes, die den Menschen nicht fallen lässt. Obwohl der Heilige schon lange tot ist, ist sein Wirken auch heute noch lebendig. Seine Schriften zeigen, welche Bedeutung er für die  jetzige Gesellschaft hat, wie die Werte, für die er eintrat, im Alltag zu verwirklichen sind.

Die kleinen Tugenden des Alltags

In der Festpredigt gab Pater Hans-Werner Günther darauf eine Antwort in Anlehnung an das Buch „Der Weg der kleinen Schritte“ seines Mitbruders Herbert Winklehner. Darin beschreibt der Autor auch die kleinen Tugenden  des Alltags. Der Prediger konzentrierte sich auf den Wert des Hörens, des Zuhörens.  Franz von Sales ist nämlich  der Patron der Gehörlosen. Der Grund dafür war seine Begegnung mit dem gehörlosen Martin. Zu damaliger Zeit waren die Taubstummen sowohl für die Gesellschaft als auch für die Kirche  völlig uninteressant. Die Kirche hatte für sie keinen Bedarf, da man davon überzeugt war, dass „der Glaube vom Hören kommt“. Die Überzeugung war, wer nicht hören kann, kann auch nicht glauben. Franz von Sales, so die Ausführungen des Predigers, habe das anders gesehen. Er habe Martin als Gärtner eingestellt und begonnen, mit Gebärden mit ihm zu kommunizieren. Mit der Zeit sei es gelungen, Martin von den Geheimnissen des Glaubens zu erzählen und der Gehörlose sei ein sehr guter, gläubiger  Zuhörer geworden.

Die Bedeutung des Hörens

Pater Günther wies auf die Bedeutung des Hörens hin, indem er aus dem Buch Philothea zitierte: „Ein guter Weg zum Lernen ist das Studium, ein besserer das Hören.“ Er  verdeutlichte an den Aussagen des Heiligen, dass es beim Hören wichtig sei, mit Liebe zuzuhören, gerade heute: „Wo die Liebe herrscht, bedarf es nicht des Geräusches äußerer Worte.“ Dem Heiligen sei es bei der Tugend des Hörens vor allem um das „hörende Herz“ gegangen.

Nach den Worten von Pater Günther sei es in der modernen Gesellschaft schwer, zuzuhören. Er lud die Besucher ein, nach der Predigt in sich hineinzuhören und die Botschaft des Heiligen zu reflektieren. Dabei wurde es ganz still in der Klosterkirche.

Patron der Journalisten

Franz von Sales ist auch der Patron der Journalisten. Für sie beteten die Gläubigen in den Fürbitten, dass sie ihre Aufgaben in christlicher Verantwortung erfüllen und Mut zur Wahrheit und Gerechtigkeit haben.   Der Chor mittendrin unter der Leitung von Regine Michl, bestehend aus 40 Frauen und Männer, begleitete muikalisch den Festgottesdienst sehr beeindruckend. Auch hier war das Wirken des Heiligen Franz von Sales spürbar. „Ein Mann von Gott gegeben in einer schweren Zeit: er bringt den Menschen Leben, er macht die Herzen weit“ und „Franz von Sales du begleitest uns auf unserem Weg“ sang der Chor zusammen mit der  Gottesdienstgemeinde, kräftig und ausdrucksstark.

Nach dem Gottesdienst lud die Ordensgemeinschaft alle Besucher des Gottesdienstes zum gemeinsamen Mittagessen und zu Kaffee und Kuchen in die Räume des Klosters ein. Sehr viele nahmen daran teil. Das Essen schmeckte sehr gut und es wurde ein fröhliches Fest  der Begegnung und des Gesprächs.

Franz Bauer