HOCHFEST DER GEBURT UNSERES HERRN

Franz von Sales:

„Der hl. Bernhard weilte einst … in der Kirche und wartete auf den Beginn der Christmette. Inzwischen befiel ihn ein leiser Schlummer und er sah im Geiste …, wie der Sohn Gottes … geboren wurde und wie er in namenloser Demut und Liebe und zugleich in himmlischer Majestät erschien … Dieses Gesicht erfüllte das liebevolle Herz des kleinen Bernhard mit so großer Freude, mit solchem Jubel und so inniger geistlicher Wonne, dass die Erinnerung daran sein ganzes Leben lang nachzitterte.“ (DASal 3,193)

Gott ist Mensch geworden. Wer sich Zeit nimmt, einmal wirklich ernsthaft über diese Aussage nachzudenken, dem mag es tatsächlich so ergehen, wie dem hl. Bernhard, von dem Franz von Sales hier berichtet. Freude und Jubel, geistliche Wonnen, die einen ein Leben lang begleiten. Uns ist diese Faszination im Laufe der Jahrtausende ein wenig abhanden gekommen. Wir sagen das so einfach: Gott ist Mensch geworden. So, als sagten wir: Na und? Und wo liegt das Problem? Zu selbstverständlich kommt uns dieser Glaube über die Lippen. Und dennoch liegt darin ein Wesen des Christentums, eine Besonderheit, die es nur in unserem Glauben gibt. Die zweite Einzigartigkeit liegt in der Glaubenswahrheit, dass dieser Gott, der Mensch geworden ist, gekreuzigt wurde und auferstand. Der Jubel der Heiligen Nacht wird unterbrochen vom Schmerz des Kreuzes um in der Freude der Auferstehung seinen Höhepunkt zu erlangen. Darum geht es, wenn wir sagen: Ich bin Christ, d.h. ich glaube an die Menschwerdung Gottes, seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung … und das mit allen Konsequenzen und ein Leben lang. In keine anderen Religion gibt es etwas Vergleichbares.

FRAGEN ZUM NACHDENKEN:

  • Was fühlst du bei der Aussage: „Gott ist Mensch geworden?“
  • Nimmst du dir heute ein wenig Zeit, um über die Menschwerdung Gottes nachzudenken?
  • Wie selbstverständlich nimmst du die christlichen Glaubenswahrheiten?

Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus!

Seine Menschwerdung ist einzigartig.